Reizdarmsyndrom
Das Reizdarmsyndrom hat viele Namen. So ist es auch unter Colon irritabile oder
unter der Abkürzung IBS (irritable bowl syndrom) bekannt.
Dabei kommt es zu massiven Beschwerden bei der Stuhlentleerung. Die Stuhlfrequenz und –konsistenz sind verändert. Auch unangenehme Blähungen mit einem Völlegefühl
gehören zum Beschwerde Bild.
Dazu werden Begleitsymptome wie Kopf- und Rückenschmerzen, Muskel- und Gelenkbeschwerden, Probleme beim Wasser lösen sowie gynäkologische Symptome häufig beobachtet.
Es handelt sich dabei um eine sog. funktionelle Störung. D.h. der Arzt kann keine körperliche Ursache für die genannten Beschwerden finden.
Nur wenn diese Ausschlussdiagnose erstellt ist, sollte von einem Reizdarmsyndrom ausgegangen werden, da sich verschiedene organische Störungen auch mit ähnlichen
Symptomen äussern könnten.
Man unterscheidet 4 verschiedene Reizdarmtypen:
Schmerz- und Blähungstyp: Blähungen mit oder ohne Schmerz, Völlegefühl Durchfalltyp: Breiiger, wässriger Durchfall mit Stuhldrang, Blähungen Verstopfungstyp: Harter Stuhl mit erschwerter Darmentleerung.
Es kommt nicht selten vor, dass sich Durchfall und Verstopfung abwechseln.
Gemischter Typ: Alle oben genannten Formen kommen in ganz unregelmässiger Reihenfolge vor.
In der Schulmedizin steht der Ausschluss einer ernsteren Erkrankung im Vordergrund. Therapeutisch werden diverse Medikamente und allgemeine Ratschläge wie Ernährungsumstellung, genügend Bewegung und Stressabbau empfohlen.
Die Sicht der Chinesischen Medizin
Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) spricht gerne in Bildern. So vergleicht sie die Verdauungsorgane mit dem Bild der „Mutter Erde“, die für uns sorgt und uns nährt. Sie ist die Mitte unseres Körpers. Das findet sich auch in unserem Sprachgebrauch wieder, wenn wir davon reden, unsere Mitte gefunden zu haben
oder in unserer Mitte zu ruhen.
Die Erde wird in der chinesischen Medizin mit dem Funktionskreis der Milz assoziiert.
Dieses System beinhaltet sämtliche Funktionen unserer Verdauungsorgane. Demnach
nimmt die „Milz“ alles auf, was wir zu uns nehmen und wandelt es zu dem um, was
wir brauchen. Das sind neben den Nahrungsmitteln auch die intellektuell und geistig
zu verdauenden Informationen, welche uns durch den Tag begleiten.
Bei vielen Reizdarmsyndrom-Patienten findet sich eine Störung der Milz.
Oft lautet die chinesische Diagnose daher „Milz-Qi-Schwäche“.
Qi steht für Energie. Ist die Milz zu schwach, schafft sie es nicht, Informationen und Nahrung zu verarbeiten. Es kommt zu Verdauungsstörungen auf der körperlichen Ebene und ständigem Grübeln und Sich-Sorgen auf der mentalen „Ebene“.
Bei RDS-Patienten können aber auch Funktionen gestört sein, die mit dem Funktionskreis der Niere in Verbindung stehen. Es kann zu einer sogenannten Nieren-Yang-Leere kommen.
Die Niere sorgt unter anderem dafür, dass die Milz genug Wärme für ihre Verdauungsfunktion bekommt. Ist die Niere schwach, hat das Auswirkungen auf die Milz und somit auf die Verdauungsfunktion.
Die Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung richtet sich nach der entsprechenden Diagnose.
Es werden individuelle Kräutermischungen kombiniert mit Akupunktur und Moxibustion angewendet. Diese Kombination hat sich als sehr wirksam erwiesen.
Da es sich bei einem Reizdarmsyndrom um eine vegetative (nervliche) Störung des
Verdauungstraktes handelt, ist eine Regulierung des „Nervenkorsetts“ äusserst wichtig! Daher sollte im Verlauf einer Therapie die Lebensführung, die Ernährung und der Umgang mit negativ erlebtem Stress thematisiert werden, um den Behandlungserfolg zu sichern.
Die Kosten einer Behandlung mit Chinesischer Medizin werden von den meisten Krankenkassen durch die Zusatzversicherung vergütet.
Bei weiteren Fragen und Anliegen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.